Bad Doberan

Bad Doberan befindet sich rund 15 Kilometer westlich der Hansestadt Rostock und liegt zwischen wunderschönen Birkenwäldern nur 6 Kilometer von den beliebten Ostseestränden entfernt. In vergangenen Jahrhunderten war Bad Doberan beliebter Rückzugsort der Mecklenburger Fürsten. Ein Besuch der Stadt ermöglicht es den Flair des aufkommenden Industriezeitalters bei einer Tour mit der dampfbetriebenen Molli-Bahn zu erleben und mit dieser durch die Straßen der Stadt zu zuckeln, wie bereits die Vertreter des G-8 Gipfels im Jahr 2007.

Wie der Name bereits verrät, handelt es sich bei Bad Doberan um einen Kurort und die Stadt darf sich seit 1921 als solcher bezeichnen. Wer die Bilder des G-8 Gipfels vom Juni 2007 noch im Kopf hat, wird sich der wunderschönen Fassaden und Bäderarchitektur der Stadt erinnern. Erwähnenswert ist dabei, dass selbst eines der ältesten Gebäude der Stadt aus dem Jahr 1793 auch heute noch besteht. Das Logierhaus ist ein spätbarocker Fachwerkbau von dem kreativen Genie Johann Christoph Heinrich von Seydewitz. Die Stadt wurde in den Jahren nach der Wende intensiv restauriert und insbesondere das historische Stadtzentrum sowie das Kloster konnten somit ihrer alten Schönheit wieder nahe gebracht werden. Die klassizistischen Gebäude, welche sowohl für Bad Doberan als auch Heiligendamm so bezeichnend sind, wurden alle in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtet und ihr Architekt war in vielen Fällen Carl Theodor Severin.

Die Gebäude sind Zeugen einer Zeit, in der Bad Doberan Sommerresidenz der mecklenburgischen Herzöge war und somit eine architektonische Aufwertung unter den Orten an der Ostseeküste erfuhr. Ein Beispiel dieser klassizistischen Architektur ist das ehemalige Sommerhaus der großherzoglichen Familie, das Palais am Kamp, in dessen Saal heutzutage Konzerte und Lesungen stattfinden. Der Kamp ist eine Grünanlage im Zentrum der Stadt, die von Lindenbäumen umsäumt wird. Diese Anlage stammt aus den frühesten Jahren des 19. Jahrhunderts und bildet heute mit seinen zwei Pavillons im chinesischen Stil die Kulisse für viele Veranstaltungen unter freiem Himmel. Neben den repräsentativen klassizistischen Gebäuden finden sich in Bad Doberan Zeitzeugen verschiedener Epochen, die einen Besuch in dieser Stadt unvergesslich werden lassen. So ist das Gymnasium der Stadt ein typisch neogotischer Bau aus den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts und ist mit seiner dekorativen Rosette unverkennbar. Der gleiche Architekt, Gotthilf Ludwig Möckel, errichtete in derselben Periode auch das Stadt- und Bädermuseum, welches mit seinen Türmen und vielen Formen im späten Abendlicht auf dem Weg zum Kloster einen imposanten Eindruck vermittelt.

Die beliebteste Sehenswürdigkeit in Bad Doberan ist jedoch das Münster in der Klosterstraße aus dem 13. Jahrhundert, das mit seinen vielen kleinen Seitenkapellen stark an Westminster Abbey erinnert. In den Krypten liegen Ritter und ihre Damen, sowie die dänische Königin Margarethe und der schwedische König Albert. Die Kirche gilt als Musterbeispiel mittelalterlicher norddeutscher Architektur in Mecklenburg-Vorpommern. Gleichzeitig handelt es sich hier um die Hauptkirche des Zisterzienserordens. Auch die Klostermauer ist eine Erwähnung wert, da sie die älteste erhaltene Backsteinmauer eines Klosters in Deutschland ist. Aus dem 13. Jahrhundert stammend, umfasst sie fast das gesamte Klostergelände.