Heiligendamm

Heiligendamm gilt seit seiner Gründung als das schönste Seebad Deutschlands. Ursprünglich wagte sich Herzog Friedrich Franz I. von Mecklenburg-Schwerin in einen unberührten Flecken Natur, als ihm sein Hausarzt 1793 riet, am „Heiligen Damm“ zu baden. Dank diesem Rat eines Leibarztes kam es zur Entstehung der Weißen Stadt an der Ostsee. Der Herzog bestätigte die heilende Wirkung der Ostsee an diesem Ort und dank der staubarmen und feuchten Luft mit geringen Temperaturschwankungen ernannte er Heiligendamm flugs zum ersten Seebad Deutschlands. Umgeben von riesigen Buchenwäldern erhielt Heiligendamm im folgenden Jahrhundert sein Gesicht, für welches es auch heute noch berühmt und beliebt ist.

Johann Christoph Heinrich von Seydewitz, Carl Theodor Severin und Georg Adolph Demmler ließen ihrem architektonischen Geschick freien Lauf und errichteten innerhalb von hundert Jahren ein Ensemble aus klassizistischen Bauten, welches bei einem Spaziergang entlang der Promenade auch heute immer noch beeindruckt. Dank aufwendiger Renovierungsarbeiten stehen die weißen Villen, Bade- und Logierhäuser entlang des Meeres heute wieder in ihrer alten Schönheit und ziehen wie bereits in den Jahrhunderten zuvor Prominenz aus aller Welt an. Im 19. Jahrhundert residierte die russische Zarenfamilie in Heiligendamm und im Jahr 2007 fand der internationale G-8 Gipfel hier statt.

Heute ist Heiligendamm dank ausgebauter Landstraßen und gut verknüpftem Eisenbahnnetz mit dem Rest Deutschlands verbunden, doch zu Beginn seiner Geschichte war die Verkehrsanbindung keineswegs so problemlos und erst 1886 entstand die erste Verbindung zwischen Bad Doberan und Heiligendamm. Diese Verbindung war eine dampfbetriebene Schmalspurbahn, welche auch heute noch Gäste über rund 15 km an klassizistischen Sehenswürdigkeiten, an Buchenwäldern und Blumenfeldern vorbei transportiert und Besuche an der Steilküste über den Ostseeküstenwanderweg ermöglicht.

Zwischen Heiligendamm und Bad Doberan befindet sich die älteste Pferderennbahn Deutschlands, die im Jahr 1823 eingeweiht wurde und nach aufwendigen Restaurierungsarbeiten seit der 200-Jahrfeier Heiligendamms auch heute wieder die unterschiedlichsten Rennen anbietet. Die dort bei den Doberaner Renntagen ausgetragenen Wettkämpfe locken jedes Jahr unzählige Besucher an.

Der Leitspruch Heiligendamms lautet „HEIC LAETITIA INVITAT POST BALNEA SANUM“, was soviel bedeutet wie „Frohsinn empfange Dich, hier entsteigst Du gesundet dem Bade“. Dies galt in Heiligendamm vor 200 Jahren ebenso wie heute.